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evola_as_he_is · EVOLA AS HE IS

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Review on the first DVD on Evola   Topic List   < Prev Topic  |  Next Topic >
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Re: Review on the first DVD on Evola

Thank you 'vandermok' for your review!

Some people might also be interested in this German review:

[original source:
http://lichttaufe.com/lichttaufe/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=1172\
]

JULIUS EVOLA: Dalla Trincea A Dada
Aus dem Schützengraben zu Dada (DVD)

2006 jährt sich der Tod des berüchtigten italienischen
Kulturphilosophen und traditionalen (um auf den spezifischen
Traditionsbegriff hinzuweisen, der in diesem Kontext zentral ist,
schreibt man "traditional" statt "traditionell") Esoterikers JULIUS
EVOLA zum zweiundreißigsten Mal. Seitdem wurde aus den Kreisen seiner
Anhänger heraus beständig versucht, seinen Mythos zu beschwören, ihn
bzw. sein Bild zu einer Art "Gegen-Che Guevara" aufzubauen. Man kann
aus zwei Gründen diese Entwicklung etwas unglücklich finden:

1. JULIUS EVOLA ist Vertreter einer Geisteshaltung, bei der es
"eigentlich" konstitutiv dazugehört, dass der Autor strikt hinter dem,
wovon er Zeugnis ablegen möchte, verschwinden muss. Es handelt sich
dem Selbstverständnis dieser Strömung nach um das Erinnern an Ideen,
die nicht menschlicher Kreativität entspringen, sondern
mythisch-metaphysischen Ursprungs sind. Die Tradition ist also kein
Spielplatz für allzumenschliche Eitelkeiten oder gar einen
mythenumwobenen Personenkult.

2. Die Versuche, EVOLA als Person wie auch seine biographischen
Leistungen zu kultivieren und zu ehren, werden fast immer von Personen
aus dem aktionistischen (oft nationalrevolutionären), politisch
radikal rechten Spektrum unternommen. In der Regel gerät so der Blick
auf EVOLA etwas einseitig, indem z. B. bewusst oder unbewusst versucht
wird, ihn aus seinem traditionalen Kontext zu lösen. Tradition wird
von Vertretern des "Integralen Traditionalismus" verstanden als
Uroffenbarung, die die Menschheit insgesamt betrifft und von der sich
die unterschiedlichen Kulturkreise zwar in variierender
Geschwindigkeit, doch kollektiv entfernt haben und sich auch wieder
zyklisch annähern werden. Insofern lässt sich die Tradition zwar nach
Kulturkreisen auffächern, aber dennoch ist sie von universalistischer
Natur. Dieser Universalismus beißt sich mit Versuchen vieler
politischer Rechter, das Partikulare gesondert hervorzuheben,
zumindest wenn eine so verstandene "Identität" als Waffe im leider
vielzitierten "Kampf der Kulturen" gegen andere mit "anderer
Identität" eingesetzt wird. (Dies ist auch bei völkischen
Kulturkämpfern oft der Fall, die das, was sie als ihre eigene
blutsgemäße Religion verstehen, polemisch gegen den angeblich
Europa-fremden Monotheismus der Wüste einsetzen und dabei oft genug
EVOLA vereinnahmen.)

Diese beiden angesprochenen Punkte müssen beachtet werden, will man
sich kritisch mit Dokumenten beschäftigen, die die Errungenschaften
JULIUS EVOLAS in irgendeiner Weise feiern möchten. Gleichzeitig muss
man aber auch eingestehen, dass an dieser personenbezogenen
Mythenbildung im Grunde JULIUS EVOLA höchstpersönlich "Schuld" trägt.
Warum? EVOLA wurde natürlich nicht als "Traditionalist" geboren, bevor
er diesen als "wahr" erkannte, lebte er das extrovertierte Leben eines
Dandys, erfolgreichen "Womanizers" und nicht zuletzt das eines
schalkhaften Dadaisten. Kolportierten Gerüchten nach trieb er sich gar
mit lila lakierten Fingernägeln in nicht ganz so christlichen
Etablissements herum.
H.T. HAKL fragt in einem Aufsatz der Sondernummer "Religion" der
Zeitschrift SEZESSION, der wunderbar in das Themenfeld "Integrale
Tradition" an sich einführt, ob das nicht vielleicht sogar die
biographisch gefärbte Dialektik des so verstandenen Traditionalismus
selbst ist. Es ist jedenfalls augenfällig, dass viele massgebliche
Traditionalisten Decadents und exzessiv Suchende waren, bevor sie in
der Tradition als Letztgewissheit ihre wohlverdiente Ruhe fanden. Eine
ähnliche Rechnung machen die liberalen Publizisten Wolf Lepenies
("Melancholie und Gesellschaft") und Christian Graf von Krockow ("Die
Entscheidung. Eine Untersuchung über Ernst Jünger, Carl Schmitt,
Martin Heidegger") auf, indem sie darauf hinweisen, dass Autoren wie
CARL SCHMITT oder ARNOLD GEHLEN, für die die Kategorie "Der
Entscheidung" von zentraler Bedeutung ist, selbst eher das
entscheidungsschwache Leben eines Phlegmatikers und/oder hoffnungslos
tiefsinnigen Melancholikers führten. Das schmälert allerdings nicht
die Geistesgröße dieser Denker, außerdem formulierte CARL SCHMITT
selbst schon: "Der Feind ist die eigene Frage in Gestalt".

Zurück zum Thema. Die EVOLA- Mythologie hat also etwas Bedauerliches,
ist aber auch logisch, zumal EVOLA selbst sich sicher zeitlebens eine
gewisse Eitelkeit bewahrt hat und wohl geschmeichelt war, wenn ihn
italienische, jugendliche Neofaschisten als ihren "Marcuse von Rechts"
verehrten.
Aus all diesen Gründen ist es nun, wenn man die Bedenken im Hinterkopf
behält, auch nicht weiter tragisch, sondern im Gegenteil begrüßenswert
und interessant, wenn nun eine italienische DVD-Reportage über JULIUS
EVOLA und sein Leben vorliegt. Der Regisseur des Ganzen, MAURIZIO
MURELLI, ist Chefredakteur der nationalrevolutionären Zeitschrift
ORION aus Bologna, die sich scharf von der Yankee-Kreuzzugs/"Kampf der
Kulturen"-Rhethorik, die auch unter nicht wenigen Neu- und Altrechten
beliebt ist, abgrenzt und auch mal z.B. iranische Geistliche
interviewt. ("Neofolk"-Rezensionen finden sich auch im Heft.)
Angedacht ist diese DVD, die den Titel "Dalla Trincea A Dada" (zu
deutsch: "Aus den Schützengräben zu Dada") trägt, als erster Teil
einer zehnteiligen (!) DVD-Reihe zu JULIUS EVOLA und seinem Leben. Man
fragt sich spontan, ob das nicht vielleicht doch ein bisschen zu viel
der evolianischen Anekdoten ist, aber gönnen wir den Italienern ihre
offensichtliche Leidenschaft am Thema. Die traditionale
Entpersönlichung ist hier sowieso längst in den Brunnen gefallen.
Nebenbei: Aus dem Umkreis der ZETAZEROALFA Guerrilos wurde sogar mal
ein T-Shirt produziert, auf welchem in das bekannte Konterfei Che
Guevaras Evolas Gesichtszuege sehr geschickt eingesetzt sind.

Die DVD hat eine Spielzeit von ca. 100 Minuten und ist natürlich nur
in italienischer Sprache ohne Untertitelung abspielbar. Letzteres
führt unweigerlich dazu, dass der Großteil der nichtitalienischen
Konsumenten nur "Bahnhof versteht", so auch ich. Die Reportage
fokussiert sich, wie schon am Titel zu erkennen, einserseits auf die
dadaistische Frühzeit EVOLAS, andererseits springt man ganz zum
Schlusspunkt und beleuchtet die Umstände der abenteuerlichen
Urnen-Bestattung der evolianischen Asche. Seine Urne wurde an einem
Gletscher des Monte Rosa-Gebirgsmassivs (auf der Grenze der Schweiz zu
Italien) auf gut 4000m zur Ruhe gebracht. ALLERSEELEN widmeten dieser
Bestattung einst die gelungene "technosophische" Komposition
"Gletscherlicht" (Zunächst auf dem "Cavalcare Le Tigre"- Sampler und
jetzt wieder auf "Edelweiss".) Auf der DVD werden nun Interviews mit
damals beteiligten Expeditionsteilnehmern geführt und sogar die
Expedition selbst wird (wenn ich das richtig verstanden habe) von
passionierten Bergsteigern wiederholt und natürlich gefilmt. Man kann
davon ausgehen, dass der Audio-Kommentar währenddessen Worte zur
metaphysischen Bedeutung des Bergsteigens findet, EVOLA schrieb
bekanntlich dazu ein Buch, welches unter dem Titel "Meditation On The
Peaks" auch auf Englisch erschienen ist und auch von so jemandem wie
REINHOLD MESSNER sehr gelobt wurde.

Nun der 2. Teil - EVOLA als Künstler. Es wird sein Verhältnis zu
TRISTAN TZARA beleuchtet und – besonders interessant – vermutlich all
seine Gemälde, die abstrakten, futuristisch beeinflussten, wie auch
die gegenständlichen Werke, letztere sind fast ausschließlich
weibliche Akte, gezeigt. Höhepunkt der DVD ist sicherlich ein
Interview mit EVOLA selbst, welches vermutlich aus den frühen
siebziger Jahren stammt und einen gutgelaunten Herrn (trotz
Behinderung) mit wachen Augen und beträchtlich klaffenden Zahnlücken
zeigt. Dankenswerterweise ist genau dieses Interview auf Französisch
geführt, so dass ein paar Menschen mehr außerhalb Italiens dieses
verstehen werden. Das Interview ist nicht lang, aber in dieser Form
einmal einen Eindruck des so berüchtigten JULIUS EVOLA zu erhalten,
ist ungeheuer wertvoll. Der gute Mann, wirkt in sich ruhend, ein
gewisser Schalk ist ihm ins Gesicht geschrieben, und er berichtet mit
angenehmer Stimme gerne aus seinen wilden Jahren. Spätestens hier wird
dann auch offensichtlich, was schon die ganze Zeit (unfreiwillig?)
diese Reportage begleitet. Sie ist nämlich ausgesprochen witzig und
oft das reinste Pop-Vergnügen. Die interviewten Herren sind durchweg
trotz ihrer Seriösität nicht wenig skuril und liebenswert. Die Bilder
stehen dem nicht nach, etwa, wenn in einer Sequenz, in der es um das
Verhältnis der Intellektuellen zum Faschismus geht, ein D'ANNUNZIO zu
"kaisertreuen" Techno-Musik durchs Bild watschelt oder die Kamera ein
paar Impressionen einer Veranstaltung im "Casa Pound" einfängt. Das
"Casa Pound" ist eines von mehreren besetzten Häusern in Rom, die
unter der Kontrolle einiger umtriebiger Menschen aus dem Umfeld von
ZETAZEROALFA stehen, die hier in einer Parallelwelt völlig begeistert
die "Republik von Salo" bzw. die linken, syndikalistischen Ursprünge
des Faschismus (beliebt auch der "Dritte Weg" einer EVITA PERON)
wieder aufleben lassen, indem sie Obdachlosen eine warme Mahlzeit
zubereiten und eben ab und an zu solchen "Kongressen" einladen.
Skurril auch die gezeigten Jugendbilder von JULIUS EVOLA (der allein
unter Frauen aufwuchs), auf einem sieht man ihn etwa elfjährig mit
einem Gewehr in der Hand, offenbar wollte er schon immer ein
"Kshatriya" sein.

Schlussendlich ist der Soundtrack eine Erwähnung wert, gespielt wird
manch eine AIN SOPH-Coverversion (des "Tutti A Casa!"- Albums), weiter
ein paar fetzige ZETAZEROALFA-Stücke, KAISERBUND aus Frankreich (muss
man sich nicht merken), sowie ein ominöses Projekt namens "ROMA,
WIEN", der Kenner wird wissen, was gemeint ist, zumal dieses Projekt
im Abspann seinen echten Namen zurückerhält. Vielleicht geschah(en)
diese (und andere) Verwechslung(en) aus Absicht ("Antifa is watching
you"), wahrscheinlich handelt es sich aber eher um einen jener
typischen Fehler, die immer dann passieren, wenn sich Menschen ohne
"Szene-Stallgeruch" wie die Aasgeier auf eine Musik stürzen, als deren
Verbündete sie sich begreifen, ohne sie letztendlich verstehen zu
können. Sei's drum. Fairerweise sei angemerkt, dass derjenige, der
laut Nachspann die Musik auswählte, ein "Szene-Insider" ist.

Fazit "Dalla Trincea A Dada" bietet, nachdem man einmal begriffen hat,
dass man es hier mit Pop zu tun hat, hervorragende Unterhaltung. Je
mehr man der italienischen Sprache mächtig ist, desto umfassender wird
man hier auch auf solider Grundlage etwas über die künstlerische Seite
EVOLAS erfahren.
Die beste Einführung in traditionales Denken ist nach wie vor WALTER
HEINRICHS (ein Schüler von OTHMAR SPANN) "Der Sonnenweg. Über die
traditionelle Methode", nur antiquarisch zu beziehen.


Dominik für Lichttaufe









Thu Aug 17, 2006 11:14 pm

lordofthespear
Offline Offline
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"From the trench to Dada" ([see message 738-739] Orion books, copyright Barbarossa, 18 euros, 4:3, edited by Maurizio Murelli) is the first of a series of ten...
vandermok
charltonroad36 Offline Send Email
Jul 23, 2006
9:01 pm

Are there any books available in any language that have reproductions of Evola's paintings? As I'm primarily interested in the works themselves, I'm not ...
Michael Lord
ouro_boros Offline Send Email
Jul 24, 2006
9:40 pm

There is a book called "Julius Evola e l'arte delle avanguarde - tra Futurismo, Dada e Alchemia" (Fondazione Julius Evola, 1998, Roma) which contains many...
wotanfolk Offline Send Email Jul 26, 2006
8:48 pm

Officially the 'Fondazione J. Evola' and its catalogue are not available any more since one year ago, when they vanished from the net, but many texts are...
vandermok
charltonroad36 Offline Send Email
Jul 29, 2006
9:51 am

Thank you for the review. It does sound somewhat interesting, albeit with the drawbacks typical of documentaries about intellectual figures. I hope that ...
Michael Lord
ouro_boros Offline Send Email
Jul 24, 2006
9:43 pm

Thank you 'vandermok' for your review! Some people might also be interested in this German review: [original source: ...
lordofthespear Offline Send Email Aug 18, 2006
7:15 pm

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