152 IV. Der Wertgedanke. tiberstehen, diesem ebenso vorgegeben sein mui5, wie sonst die Aufgabe ihrer Lösung. Nun liegt es freilich nahe, die Besonderheit der Sachlage hier darin begründet zu sehen, daß es sich da um die in mehr als einer Hinsicht sicher einzigartige Relation des Erfassens handelt, indes auf außerintellektuellem Gebiete von etwas derartigem nicht die Rede sein könne. Aber gerade dieser letzte Punkt trifft, wie ich an anderem Orte^ dargetan zu haben hoffe, nicht zu: die Emotionen, unter diesen insbesondere auch die Wertgefühle, funktionieren präsentierend und betätigen sich dadurch als Erkenntnismittel ganz ähnlich wie Vorstellungs- und Denkerlebnisse, ohne darum diesen gegenüber irgend etwas an ihrer Eigenartigkeit zu verlieren. Und so wenig man unbeschadet der Subjektivität etwa der sensiblen Qualitäten von einer persönlichen Farbe, persönlichen Härte, persönlichen Wärme wird reden wollen, so wenig wird jeder Wert nur deshalb ein persönlicher Wert sein müssen, weil er uns allenthalben nur unter Vermittlung von Werterlebnissen entgegentritt. Es darf im Interesse der Klärung dieser wichtigen Angelegenheit nur als ein erwünschtes Zusammentreften gelten, daß die jüngste Bear- beitung der werttheoretischen Grundfragen^ im Gegensatze zu meinen vorher veröffentlichten Ausführungen (wenn auch augenscheinlich, ohne von diesen Kenntnis genommen zu haben) nachdrücklich für die Rela- tivität aller Werte eingetreten ist. Der Stellungnahme hierzu mögen hier noch einige Worte gewidmet sein. Daß zunächst das vortheoretische wie das theoretische Denken sich keineswegs selten auf absolute Werte hingedrängt findet, wird von Müller-Freienfels rückhaltlos anerkannt,^ nur das Recht dazu aus verschiedenen Gründen in Abrede gestellt, deren Triftigkeit zwar nicht jedesmal gleich überzeugend sein mag, die aber darin sicher im Rechte sein werden, daß keinem der in Frage kommenden Fälle die Dignität eines absoluten Wertes etwa ohne weiteres zuzuerkennen sein wird. Aber meine oben wiederholte Berufung auf den consensus omnium sollte auch nicht diesen oder jenen Wert als absoluten festlegen, sondern nur die Beschaffenheit des Wertgedankens als des Gedankens an etwas Nichtrelatives erkennen lassen. In dieser Hinsicht aber habe ich das Zeugnis unseres Autors für mich: auf was für Motive immer die „Abso- lutierung" der Werte zurückgehen mag, jedenfalls kommt in der Tendenz dazu die Meinung zur Geltung, daß die Relativität dem Werte sozusagen etwas abbricht, und der Wert in dem Maße gleichsam erst voll wird, in dem er sich der Absolutheit annähert. Natürlich ist damit noch keineswegs ausgemacht, daß das Denken damit nicht etwa in die Irre geraten ist ; aber es könnte auch die eigentliche Natur des Wertgedankens sein, die hierin zum Vorschein kommt. Nur verschlägt dies freilich eventuell wenig genug gegenüber der Hauptaufstellung unseres Autors, daß der absolute Wert ein Unding* ^ „Über emotionale Präsentation", §3 ff. 2 R. Müller-Freienf eis, „Grundzüge usw." a. a. 0. 8 A. a. 0., S. 353, 370, 379 f. * A. a 0., S. 334, vgl. auch S. 354, 370. § 7. Der unpersönliche Wert. beiden überhaupt möSSnEkenntSw^^^^^ wäre damit durch jede d^er aposteriorische verMrg Und £ l^T '°' "^'f- *P"°"««he und die begriffliche iMoment fLitSba iihl "T""'''"' ^^' ^PP^" »" 1«« wenn der Wertbelr ff scK SL T*^ '" ^'"^^'^ versprechen, die durchzuführ:fdf Äu?hlV:rf "^^^ vielmehr durch rthStT-cfsÄÄ"!;:^^^^ voriiegen für dlReHttt«» ^ ^"'' '^'"'" ^"^ J'' ^^''^ Bedenken Mltnif dertrttSru^^r^^^^^^^^^^ jf f» ''^ Ver- daß alle Werte vnn h^»^ ^^pme / ii.s liegt nahe, geltend zu machen, Begehren als sol..|,f.r,n f u ' ""^^ ™*'' übrigens Gefühl oder natüriteh iederzet In 1 ^ T-T*" °f' ''"^°- °*« Werterlebnis muH ^ A. a. 0., S. 371.