} I ' 128 IV. Der Wertgedanke. ; |ft- !.- ■■? |l5;.i|l » I: 14 ■ li tivitätsgrenzen stattfindet [^% Dies vorausgesetzt, kann man einfach sagen: der Fehler des Potentialwertbegriffes besteht augenscheinlich darin, daß er völlig athetischer Natur ist. Das obige Gegenargument von der mangelnden Vergänglichkeit verliert sofort seine Kraft, wenn etwa die Existenz eines Wertsubjektes in den Begriff des persönlichen Wertes einbezogen ist. Darin liegt ohne Zweifel etwas wie eine partielle Rückkehr zum Aktualwertbegriff; man könnte das eine Aktualisierung des Potentialbegriffes nennen und nun die Frage erheben, was alles in eine solche Aktualisierung einbezogen werden muß, um zu einem natürlichen Wertbegriffe zu führen. Zu diesem Ende 'muß vor allem ein Punkt ins Reine gebracht sein. Das, was eben Aktualisierung genannt worden ist, hat sich uns als ein Fortschreiten auf dem Wege von der Potentialität zur Aktualität dargestellt. Darf man aber sagen, daß von der Potentialität zur Aktualität, oder, einfacher ausgedrückt, von der Möglichkeit zur Tatsächlichkeit mehr als ein einziger Schritt getan werden muß oder kann, daß es also, von der Möglichkeit ausgehend, eine Annäherung an die Tatsächlichkeit gibt, die nicht auch schon das Erreichen dieser Tatsächlichkeit wäre ? Was an solcher Frage in erster Linie Beachtung verdient, ist dies, daß sie die Voraussetzung macht, Potential- und Aktualbegriff des Wertes unterschieden sich von einander nicht anders als Möglichkeit und Tatsächlichkeit. Das trifft, wie im Grunde schon aus den obigen Ausführungen über thetische Prädikation zu entnehmen war, in Wahrheit nicht zu ; Wertgehaltenwerden, um der Einfachheit halber hier nur das primäre Werterlebnis hervorzuheben, steht dem Wertgehaltenwerdenkönnen nicht bloß so gegenüber, wie das Objektiv „0 ist tatsächlich P" dem davon nur modal verschiedenen Objektiv „0 kann P sein*. Das Wertgehaltenwerdenkönnen ist aus- schließlich in der Beschaffenheit des betreffenden Objektes begründet: das Wertgehalten werden dagegen schließt jedenfalls auch eine Existenz an sich. Daß dies beim Wertgehalten werdenkönnen, oder allgemein beim Objektiv „0 ist möglicherweise P" keineswegs der Fall ist, darf für ohne weiteres selbstverständlich gelten. Daß aber auch das Objektiv „0 ist tatsächlich P" an sich durchaus nicht eine Existenz verlangt, um gültig zu sein, erkennt man, indem man etwa von dem Objektiv „das Viereck kann zwei Diagonalen haben" ^ zu dem Objektiv „das Viereck hat tatsächlich zwei Diagonalen" übergeht, wo mit „das Viereck" der unvollständige Gegenstand gemeint ist, dem als solchem Existenz nicht zukommen kann. Nun mag freilich, indem wir auf das Wert- gehaltenwerden die Anwendung machen, durchaus nicht selbstverständlich sein (und wird unten noch zur Sprache kommen), daß, was wertge- halten wird, auch existiert. Aber auch dann ist für den Anteil der Existenz immer noch gesorgt, sofern diese dem Werterlebnis nicht fehlen kann, wo vom tatsächlichen Wertgehaltenwerden mit Recht soll 1 Daß es sich da naturgemäß nnr um Auchmöglichkeit (vgl. „Über Mög- lichkeit und Wahrscheinlichkeit", S. 100) handeln kann, tut natürlich nichts 2ur Sache. §3. Die AktualitätsbedinguEgen. Seins- und Nichtseinswerte. 129 geredet werden dürfen. So unterscheidet sich der Potential- vom Aktual- wertbegriff nicht nur durch die Verschiedenheit von MUrkeltund Tatsachlichkeit, sondern auch dadurch, daß jener prinzipiel dase nsS ist, dieser das Daseinsmoment einbezieht. Das Dasein aber, und wäre es auch nur das des Werterlebnisses, hat natürlich seine Bdingunlen als deren eme uns eben das Dasein des Subjektes entgegenfetrften ist Sind, wie im allgemeinen zu erwarten ist, solcher ^Stnln mehrere, so müssen sie alle erfüllt sein, wenn die im ACaKff in Anspruch genommene Sachlage gegeben sein soll: die ErfStheJ bloß eines Teiles dieser Bedingungen aber ist eine Annäheruni an diese Sachlage, und das Hinzutreten erfüllter Bedingungen kanf im Vergleich mit dem Tatbestande ihrer Unerfülltheit %anz wohl a^ 1 Ärr ^^^^f r '. ^"''"' '''^'^ ""^ ^"^^ AktualisLungt Gedanken, da es sich bloß um ein Heranziehen der erfüllten Bedingungen in Gedanken handelt. Die Bedingungen jedoch, eben die, von denen schon oben bemerkt wurde, daß sie nicht etwa Bedingungen der S S^n " ' '''"'" ^'^^ "^'^ ''' AktualitätsbedingLgfrbLLhnft § 3. Die AktualitätsbedinguMgeo. Seins- und Nichtseinswerte. vnv J^* ^'^^ festgestellt, so erwachsen uns in Betreff der als uner- läßlich erkannten Aktualisierung des Potentialwertbegriffes zwei Inf- gaben. Einmal muß ausgemacht werden, welcher Art die AkTuali^s- bedingungen sind, die hinsichtlich der Möglichkeit eines ObS Gegenst^and eines Werterlebnisses zu sein, überhaupt in Frage Sen uTJ^'^ T"* '' ""'''' ''''''' ^"' ^^ sämtliche'dieser Sg^^^^^^^^^ m dPn w .K 'T r'"' '"^" Umständen als thetische Determinanten m den Wertbegriff tatsächlich einbezogen werden Was den ersten Punkt anlangt, so handelt es sich da äugen- df/oh v/""""'^.'' "°^ ^'' Bedingungen für das Auftreten der^auf tene^ittl'%'^^^^^^ ^^^"^"^^ '^' '^^ Auftreten L jener Starke die der Größe des betreffenden Wertes angemessen ist ObieteT ^ft: '''"/ r^.^f -«^-^^-^^ jedes Werterbrres Objektes auf das es sich bezieht und eines Subjektes, das sich darauf bezieht. Außer von Subjekt und Objekt hängt das Eintreten und insbe aTttl' n' r'^^ ^'l Werterlebnisse auch noch von ziemlich Ü faltigen Umstanden ab, wie zum Beispiel der Anzahl jind Beschaffe!- heit noch vorhandener Objekte derselben Art oder solcher die selbst Werterlebnisobjekte sind und zum Ausgangsobjekte irgewissen Sa tionen stehen und dergleichen. Man könnte Derartiges etwa, soweit es fa sen ZT "'' T' '^" ^^"^^^ ''' „Umgebung« ^usammän' fassen, wo dann im allgemeinen ein relativ vorübergehendes Moment das den Eintritt des Werterlebnisses in der Zeit als letzte Teilurrche rinTaß h."''h t'* f '''''''' '''' ""''''' ^^--* kann passend als Anlaß bezeichnet werden, so daß wir in Subjekt, Objekt, Umgebune und Anlaß dasjenige in Betracht ziehen können auf da's ei^e th'etSf Bestimmung etwa Bedacht zu nehmen hätte. "leuscne M e i n n g, Zar Grundlegung der allg. Werttheorie. Q &', -t