• 'I e -f '-!■ 52 11. Die Werterlebnisse. ix unbedenklich Wert im natürlichsten Wortsinne zuschreibt. Den Wert in diesem Sinne muß, so scheint mir, die Werttheorie in erster Linie in Untersuchung ziehen. Zeigt sich dann, wie ich ja sicherlich nicht bestreite, eine gewisse Analogie zwischen ihm und den übrigen Dignitativen, so ist dagegen, dem Worte „Wert" einmal auch einen weiteren Sinn zu erteilen, nichts einzuwenden ; die Einsicht in die charakteristische Eigen- art des engeren Wertgebietes wird dabei aber nicht ohne Schaden ab- handen kommen können. Wie weitgehend die Bedeutungsverschiebung ist, die durch den in Rede stehenden abgeänderten Wortgebrauch inauguriert würde, erhellt besonders deutlich aus dem Sinn und aus dem Umfang, in dem Th. Haering von logischen oder Wahrheitswerten redet. Nicht nur wahr und falsch selbst, sondern auch wahrscheinlich, möglich, notwendig, real, gegen- ständlich erscheinen da als , Wertprädikate" ^, und im Grunde genügt hier schon, wenn ich recht sehe, die bloße Aufzählung, davon zu über- zeugen, daß unter dem Zwange solcher Zusammenorduung alle Teile Schaden nehmen müßten. Zwar belegt der Autor die „Fruchtbarkeit" seiner Aufstellung durch die Behauptung, daß im Begriff der Annahme ,ein Erkenntniswerturteil . . .' enthalten ist.^ Ist aber, was bislier zur Beschreibung der Annahmetatsaclien von mir und anderen beigebracht worden ist, nicht von Grund aus verfehlt, so ist die Annahme als solche ein besonders auffälliges Spezimen der vielen Dinge, mit denen der Wert, außer etwa sozusagen per accidens, nicht das allermindeste zu tun haben dürfte. Fragt man ferner nach dem Motiv, das über das Unnatürliche solcher Aufstellungen hinwegtäuschen konnte, so dürfte die Antwort in der Weise zu finden sein, in der unser Autor das Wesentliche des Wertungsvorganges zu kennzeichnen versucht. Wir wissen bereits, daß er unter „Wertung" nur das „Innewerden" eines Wertes versteht .Jedesmal werden wir . . . des Verhältnisses der Zugehörigkeit (Sub- sumierbarkeit) eines indifferenten Etwas (des Wertungsgegenstandes) unter (inj eine »Wertsphäre« inne ... Im Wertverhältnis (das heißt als »Wert«) tritt dieses Etwas zu einer bestimmten psychischen Struktur in Beziehung (ordnet sich ilir ein), welche ich eben als »Wertsphäre« bezeich- net habe . . . Dies gilt für alle Wertarten in derselben Weise. Etwas wird als schön, gut, wahr, real usw. gewertet, weil oder indem es sich der psychisch-dispositionell-repräsentierten ästhetischen, moralischen, Objek- tivitäts- usw. Wertsphäre, die sich historisch im Individuum gebildet hat und nachweisen läßt, einordnet, beziehungsweise als zugehörig (ein- ordenbar) erlebt wird."' Sehe ich recht, so kommt es hier eben doch überall auf die , Strukturen" respektive „Wertsphären" an und gar nicht auf die „Subsumtion", die vielmelir an und für sich weder für den Wert im allgemeinen, noch für das Wertvorzeichen im besonderen etwas entscheidet. Was aber die Strukturen, Tendenzen, Dispositionen usw. anlangt, deren historisches Werden sicherlich die Beachtung und die 1 Vgl. „Beiträge usw.", § 1 (bes. S. 5 f.), § 3. 2 A. a. 0., S. 6. ' „Beiträge usw.", S. 49. § 5. Wertgeffihle als Seinsgetthle. 53 anregenden Gedanken verdient, die unser Autor ihnen zuwendet so rj,Sl n' T. ''"w '" '"™'''"" ^«'' augenscheinlich nur unter gewissen Umstanden Wertgrundlagen aus. Maßgebend für den Wert in diesen. Smne smd jedoch dann weder hedonisehe, noch ästhetische noch logische Emotionen. Oder genauer: alle diese Emotionen können an den Werttatsachen beteiligt sein, an denen am Ende auch S&i oder Gegenständlichkeit ihren Anteil haben können, obwohl Je anl^S gar nichts Emotionales sind. Aber derlei konstituiert den Wert noch nicht, wenn man so sagen darf, vielmehr sind es nicht schlechthin emoionae, sondern näher in ganz bestimmter Weise charakterisierte emotionale Erlebnisse, auf die dabei alles ankommt. ^ Sie fesSeC muß unsere nächste und wichtigste Aufgabe sein 'esizusteuen, Es ist zu diesem Ende unerläßlich, eine Tatsache zu beachten die sich irgendwie der Aufmerksamkeit so ziemlich eines jede', auf-' drangen muß, der unserem Verhalten in Wertangelegenheiten einiger- maßen naher zu treten versucht. Sie ist vielleicht besonders auffallend rrt«7° p^ Werttatsachen vorübergehend noch einmal vom Stand- punkte des Begehrenden aus betrachtet. Bekanntlich ist das Begehren ganz ebenso auf einen Gegenstand gerichtet wie, cum grano salfs ver s anden, alles psychische Geschehen : niemand kann begehren olne dlrbier Ä '". ''"« \'''P"^ '' '"'' ^'' ^'"^ genauere Beschreibung tZf.ll ^orl egenden Sachverhaltes, daß das, worauf sich das Begehref zuletzt bezieht, unter normalen Umständen die Existenz (respektive Nicht existenz) des betreffenden Objektes ist. Wünschen die Bewohner i S^adt sich eine Straßenbahn oder elektrische Beleuchtung, so geht dieser Wunsch, genauer ausgedrückt, selbstverständlich dahin daJ5 die Bahn respektive die elektrische Anlage da sei. Manchmal hat esl Anschdn' als handle es sich nicht so sehr um das Dasein als um ein bestimmtes iTZr" bestimmte Beschaffenheit des Objektes. Das ist überalllr i« !f ' • ? ^^'. ^y^' '""^ 2^" *>«« Begehrens^ bereits existiert, eo JaSdel wt T 1 ""^ "f. ''°' Veränderung an diesem Objekte handel . Wer se n stumpfes Messer schleifen läßt, begehrt natiiriich nicht kurzweg die Existenz seines Messers ; auch das Kind, das das Spielzeug seines Gefährten haben möchte, begehrt nicht die ExLenz dieses Spielzeuges. Begehrt wird vielmehr dort die Schärfe des Messers hier der Besitz des Spielzeuges, also jedesmal nicht mehr die Existenz sondern nur eine Bestimmung an dem betreffenden Objekte Aber diese fo'trru"I.Tr"'' f\^^'^^S^^^^^ fiir erfüllt gelten, selbstverständlich ^:^rLfh£\rdL^r-^^^^^^^^ hT«\t£Clef zTSf '"''-'''''"''' ^»^- -»«^ ^crb^feeiÄÄg^»: V ^^w ^L^i.