174 Anhang. Wenn man einem Dinge Wert zuschreibt, so geschieht es nicht wegen aller von seinen unendlich vielen Eigenschaften, sondern wegen einer oder weniger, also ein Stück Eisen, weil es eben Eisen, ein Stück Gold, weil es Gold ist. Meine Werthaltung wendet sich aber von selbst diesem Stück zu, weil Wert auf Existenz zurückgeht, Existenz aber nur dem vollständigen Gegenstande zukommt. Insofern kann ich gar nicht „das Eisen“, „das Gold" werthalten. Dennoch hat es einen Sinn zu sagen: es gibt Eisen, es gibt Gold, ohne damit dieses bestimmte Stück zu meinen. Vielleicht könnte man von einer Unbestimmtheit für mich, also sub- jektiver Unbestimmtheit im Gegensatz zu objektiver Unbestimmtheit reden und sagen: vom subjektiv unbestimmten Objekt überträgt sich die Werthaltung auf das auch für mich bestimmte, auf eben dieses Stück und es kommt nun darauf an, ob dieses bestimmte Stück dabei seinen individuellen Bestimmungen nach wesentlich ist oder nur der generellen Bestimmung nach. Ist letzteres der Fall, dann hat das Bedeutung für die den Wert mit ausmachende negative Seite. Freut mich Sein des A, so Frage, ob mir Nichtsein leid ist. Offenbar nur dann, wenn beim Nichtsein des A nicht ein Ersatz A' zur Hand ist. Wenn ja, so hat dieses A als solches keinen Wert. Freilich, warum tritt dann der Wert, den es als A, also generell hat, ganz zurück? Diese Schwierigkeit müßte noch beseitigt werden. Davon abgesehen ist zu sagen: Übertragung des Wertes von der Eigenschaft auf individuellen Träger ist unstatthaft, wenn mit Negation der Existenz des Trägers nicht Negation der Existenz der Eigenschaft zusammen- geht. Die Wertlosigkeit des Individuums aber vorausgesetzt, kann man nun um- gekehrt von da auch auf Wertlosigkeit der Eigenschaft zurückschließen oder Anschein einer solchen verspüren. Die Eigenschaft Eisen [zu sein] könnte dann keinen Wert oder weniger. Wert als die Eigenschaft Gold [zu sein] zu haben scheinen. Darin liegt dann die Wertparadoxie. Autosympathie Groethuysen (Zeitschr. f. Psych., Bd. 34, S. 259 f.). Subjektivität bei Funktionswerten vgl. „Emotionale Präsentation", S. 146 f. Lust an Schmerz (Askese), Ehrenfels, Werttheorie I", S. 49. Stellungnahme vgl. Müller-Freienfels, a. a. O., S. 330. 99 27 [Zu Seite 105]. In Anmerkung darauf hinzuweisen, daß hier viele wich- tige psychologische Details ununtersucht bleiben müssen, die nicht speziell wert- theoretisch sind, namentlich was sich bei Mittel und Zweck unter Titel der „Unterordnung“ bringen läßt; vgl. E. Westphal in Arch. f. d. ges. Psych., XXI, zunächst S. 222. 28 [Zu Seite 112]. Hasenbeispiel klarer darzustellen. 29 [Zu Seite 113]. Schließt Werthaltung im „Hinblick“ Implikation in sich oder nur Wertanalogie dazu? Vgl. oben S. 102. Zwei Argumente für Zurück- führung der Wertübertragung auf Begehrung vgl. „Emotionale Präsentation", S. 117 f., übrigens auch S. 128 f., 135. 30 [Zu Seite 114]. Werthaltungsvermittlung durch Urteil über Wert be- streitet Lipps, „Eth. Grundfragen", 2. Aufl., S. 28, nachdem er S. 26 auch Wertableitung bestritten hat. Vgl. auch S. 115. 31 [Zu Seite 114. Hier folgt im Manuskript eine Stelle, die gestrichen ist. Dazu ein Zettel mit dem Vermerk „Unübertragene aber vermittelte Werthaltungen müssen auch Eigenwerthaltungen heißen. Text richtig zu stellen." Im Sinne dieses Ver- merkes ist das in eckiger Klammer Nachfolgende von mir eingefügt worden. E. M.]