136 IV. Der Wertgedanke. Potentialwertbegriff maßgebend sein muß, unter einen einheitlichen Gesichtspunkt bringen lassen. Sofern nämlich, wie wir sahen, der Potentialwertbegriff durch die Eignung des O ausgemacht wird, den Gegenstand von Werterlebnissen abzugeben, insofern kommt es dabei zunächst bloß auf die Beschaffenheit des O an. Verlassen wir dagegen, thetische Prädikate einbeziehend, den Standpunkt reiner Potentialität, so gelangen wir, wie sich oben gezeigt hat, leicht genug dazu, das O in seiner Position zu dem für den persönlichen Wert unerläßlichen S zu erfassen. Selbstverständlich steht aber, sofern auch die Umgebung U mit einbezogen wird, nichts im Wege, ebenso natürlich von einer Position des O gegenüber dem U zu reden. Schließlich kann der hin- sichtlich S und U nur relativ verstandene Terminus Position nun außerdem auch noch absolut verstanden und derart auf O selbst ange- wendet werden, daß damit (wie man ohnehin, vielleicht häufiger als billig, von Setzen“ und „Gesetztsein" spricht) das Sein, respektive das Nichtsein des O gemeint wird, in guter Übereinstimmung damit, daß für die Position des O zu S und U nichts ausschlaggebender sein könnte als dies, ob das betreffende S, respektive U überhaupt vorliegt. Im Sinne solcher Erwägungen möchte ich, was als thetisches Prädikat in den Wertgedanken einbezogen werden kann, unter dem Namen der Position des 0" der schon im Potentialwertbegriffe zur Geltung kommenden „Beschaffenheit des O" entgegensetzen. Wir können dann im allgemeinen sagen: für den Wert eines Objektes O kommt es nicht nur auf seine Beschaffenheit, sondern auch auf seine Position an und es ist nun nur der Anteil dieser Position am Wertgedanken noch einer etwas näheren Feststellung bedürftig. " " Dieser Anteil ist im vorangehenden wiederholt darin zur Geltung gekommen, daß dem Werte, den ein O für ein S „hat“, der Wert gegenübertrat, den das O für das S zwar nicht „hat", wohl aber hätte", wenn dieses oder jenes der drei Positionsmomente, eventuell auch nur eine der namentlich für S oder U konstitutiven Bestimmungen, gegeben wäre. Passend kann man insofern¹ dort von „faktischem“, hier von bloß hypothetischem Werte" reden und allgemein sagen: Muß eines der Positionsmomente, respektive Teilmomente, deren thetische Prädi- kation den faktischen Wert des O ergibt, außerhalb des Bereiches dieser Prädikation bleiben, so tritt bloß hypothetischer Wert an Stelle des faktischen. Man darf aber, wie sich oben gezeigt hat, von keinem der Positionsmomente behaupten, daß es zum Zustandekommen dessen absolut unerläßlich ist, was man in ungezwungener Redeweise als faktischen Wert anerkennt. Ist also auch der Wert weder durch den reinen Aktual- noch durch den reinen Potentialbegriff zu erfassen, so bietet doch die immer vollständigere thetische Determination des Potential wertbegriffes durch die Positionsmomente, wir haben das die Aktualisierung des Potentialwertbegriffes genannt, eine Reihe von Begriffen dar, deren 1908, 1 Mit H. Maier, "Psychologie des emotionalen Denkens", Tübingen