110 III. Weiteres zur Wertpsychologie. "9 typographischer Einfachheit hier ganz vorübergehend statt des von E. Mally verwendeten höchst charakteristischen Symboles¹ das gewöhn- liche Größer"-Zeichen verwendet, in gleich provisorischer Weise das jetzt von manchen Logistikern verwendete Implikationssymbol ) zur Bezeichnung des der Implikation ja augenscheinlich einigermaßen ana logen Verhältnisses zwischen Stamm- und Übertragungswerthaltung. Dann mache den Ausgangspunkt der Betrachtung etwa die Relation aus: (0+) > (P+). Wird hier P wertgehalten, besteht also die Werthaltung Wh (P+), dann besteht auch die Relation Wh (P+) ) Wh (0+) im Sinne unseres Über- + + + tragungsgesetzes vom Implikament auf den Implikator. Im Falle der eben aufgezeichneten Implikation gilt natürlich auch die auf die entgegen- gesetzten Objektive bezogene Relation: (P) > (0-). Wird daher zunächst nicht P, sondern O wertgehalten, besteht also etwa Wh (0~), so gilt im Sinne des Übertragungsgesetzes nun auch Wh (0) Wh (P-). + Mit den so gegebenen Werthaltungen des O und P gehen aber nach dem Prinzipe der Gegengefühle wieder die Werthaltungen Wh (0+) und Wh (P+) Hand in Hand, so daß im ganzen auch von der positiven + Werthaltung des O eine Übertragung auf das P ausgeht, die in dessen gleichfalls positiver Werthaltung besteht. In Symbolen also: Wh (0+)) Wh (P+). + + Wie man sieht, ist der ganze Beweis auf die Zusammengehörigkeit der Gegengefühle gegründet, er gilt also nicht strenger als das Gesetz dieser Zusammengehörigkeit, von dessen eigenartigen Ausnahmen seiner- zeit² die Rede war. Und auch darin besteht Übereinstimmung, daß für das Übertragungsgesetz sowohl in seiner Hauptgestalt als in der eben erwiesenen Nebengestalt augenscheinlich eine gewisse innere Evidenz³ besteht, die durch Ausnahmen, die das psychische Verhalten der Wert- haltungssubjekte etwa aufweisen mag, nicht betroffen ist. Auch in der Übertragung haben wir also wohl einen gegenständlichen Tatbestand zugrunde liegen, der an das sozusagen zufällige Verhalten des Sub- jektes so wenig gebunden ist, als die Tatsache der Implikation etwa in einem gewissen intellektuellen Verhalten des Subjektes besteht. Das wirft zugleich auf die hier durch das Symbol) bezeichnete Relation einiges Licht. Auch sie wird schwerlich in einer psychologischen Ge- 1 E. Mally,,,Gegenstands theoretische Grundlagen der Logik und Logistik", Leipzig 1912. 2 Vgl. oben S. 85 f. 3 Vgl. „Über emotionale Präsentation", S. 124 ff., 135.