§ 4. Die „Subsumierbarkeit" unter „Wertsphären" und das „Innewerden“ 47 der Werte. wirklich konstituiert, das heißt auf Grund dessen ein Wert wirklich für das jeweilige Bewußtsein des Wertenden zustande kommt“ 1. " " ... Näher wird nun der Wert bestimmt, als ein reales Verhältnis eines undifferenzierten Etwas zu einer bestimmten Disposition, beziehungs- weise »Tendenz«2, auch wohl zu „Charakteren, Einstellungen, ... Zielen, Wertsphären "3. Der „Werttatbestand" ist der „Tatbestand der Subsumier- barkeit (Zugehörigkeit....)“. „Psychologisch, jedenfalls psychologisch- genetisch, schließt jede Wertung eine Tendenz ein und ist ohne deren Vorhandensein nicht denkbar; ebenso aber ist eine Tendenz . . . . ohne Ziel, das ist ohne »>Wert« nicht denkbar" 5. Dem gegenüber ist das Werterlebnis oder die Wertung", „Innewerden eines >>Wertes<< (der Wertrelation eines Gegenstandes . . ..), nicht »Schaffung« eines Wertes (Wertverhältnisses....)". Dem Typus der „Gefühlswertung" stellt unser Autor als ein Hauptergebnis seiner experimentellen Beobachtungen den Typus der „intellektuellen Wertung" an die Seite. Vom Standpunkte der in gegenwärtiger Schrift durchgeführten Untersuchung liegt hierin zugleich das Zurückgreifen auf ein von uns bereits verlassenes Stadium, sofern uns nahezu selbstverständlich schien, daß von emotionsfreien, also durchaus intellektuellen Werterlebnissen nicht die Rede sein könne. Auch dem Austrage dieses Dissenses müssen hier einige Worte gewidmet sein. 99 Was zunächst den Anschein der Priorität des Wertes gegenüber dem Werterlebnis anlangt, so schwindet er, sobald man berücksichtigt, daß der Wert seitens unseres Autors als Relation zu Dispositionen, Tendenzen und dergleichen definiert wird. Dabei kann ganz davon ab- gesehen werden, daß der Gedanke der Tendenz und seinesgleichen in notgedrungener Verschleierung den der Begehrung oder Strebung zu enthalten pflegt. Umso weniger wird zu übersehen sein, daß jede Dis- position auf etwas als auf das ihr charakteristische Korrelat“, auf ihre ,Leistung" bezogen werden muß, 10 ebenso die Tendenz, der Trieb, und daß die Natur dieses Etwas keineswegs völlig unbestimmt gelassen werden kann, wo es sich um Werte handeln soll. Es gibt ja bekannt- lich nicht nur Dispositionen und Tendenzen zu Wertvollem, sondern auch solche zu Wertwidrigem und wohl auch zu Wertindifferentem, und da die Relation der Zugehörigkeit" allemal dieselbe wird bleiben müssen, so versteht sich, daß der Unterschied im Wertvor- zeichen nur auf die gegensätzliche Beschaffenheit jenes „Etwas" zurückgehen kann. Weiter wird dann aber ein Zweifel darüber, auf 1 A. a. O., S. 64. 2 „Beiträge usw.", S. 38. 3 A. a. O., S. 54. 4 A. a, O., S. 56. 5 A. a, O., S. 59. 6 A. a. O., S. 42. 7 Ibid. u. ö. 8 Untersuchungen usw.", z. B. S. 177 ff. der Sonderausgabe. 29 9 Öben S. 35. 10 Vgl. „Allgemeines zur Lehre von den Dispositionen" in den von mir heraus- gegebenen Beiträgen zur Pädagogik und Dispositionstheorie", Prag 1919, S. 43.