§ 5. Rückblick. Die Beziehungen zum Subjekte. 31 J erforderte Arbeit einigen Anschein für sich, als ob sie den Wert aus- machen könnte. Aber diese müßte den Wert zu etwas Starrem, Unab- änderlichem, Unpersönlichem machen; zudem gibt es vorhergehende Opfer, die für den Wert irrelevant sind. Als nachfolgende Opfer kämen in erster Linie diejenigen in Frage, die mit dem eventuellen Ersatze zusammenhängen. Aber es gibt auch nachfolgende Opfer, die den Wert nicht berühren, indes Seltenheit, respektive Ersetzbarkeit den Wert niemals konstituiert sondern nur modifiziert. Der hier durchgeführte Versuch, den Grundgedanken der Opfer- werttheorie zu widerlegen, hat sich absichtlich fast durchaus auf dem Gebiete der ökonomischen Tatsachen bewegt, auf dem diese Theorie ausschließlich aktuell war und ist. In Betreff der außerökonomischen Werttatsachen genügt wohl der kurze Hinweis, daß der besprochenen Theorie hier auch nicht das Geringste von jenem Anschein zustatten kommt, der dort vor näherer Erwägung für sie einnehmen mochte. Welchen Sinn könnte es auch haben, etwa den Wert von Liebe, Freund- schaft oder Ehre auf Mühe oder Kosten zu beziehen, durch die diese Güter erworben oder im Verlustfalle wieder zu erwerben wären? Es ist dies wohl einer der Fälle, an denen sich der Wert einer über das speziell ökonomische Wertgebiet hinausreichenden Fragestellung, wie sie der allgemeinen Werttheorie gemäß ist, besonders deutlich fühlbar macht, indem sich ihr gegenüber eine Beantwortung fast von selbst verbietet, die im spezielleren Gebiete des Ökonomischen ohne genauere Unter- suchungen doch schwer abzulehnen gewesen wäre. [7] § 5. Rückblick. Die Beziehungen zum Subjekte. Die drei Grundansichten über das Wesen des Wertes, die wir im Voranstehenden einer genaueren Betrachtung mit gleich negativem Er- gebnisse unterzogen haben, gehören nicht in der Weise einem systematisch gegliederten Ganzen an, daß durch ihre Erledigung etwa ein Restgebiet erübrigt würde, dem der Wert daraufhin nun um so sicherer zuzuweisen wäre. Es wären mithin der Möglichkeit nach vielleicht noch die aller- verschiedensten Gedanken übrig, die man zur Charakteristik des Wertes zu Hilfe zu rufen versuchen könnte. Tatsächlich aber ist, soviel mir bekannt, den drei besprochenen Versuchen kein vierter von annähernd ähnlicher Scheinbarkeit an die Seite zu stellen. Statt also etwa bloßen Möglichkeiten nachzugehen, empfiehlt es sich nunmehr, den Weg direkter Untersuchung der Werttatbestände einzuschlagen, das heißt, diese auf das sie als Wert kennzeichnende Moment direkt zu befragen. Dabei verdient ein Gesichtspunkt ausdrücklich beachtet zu werden, der zugleich noch einen Beitrag abgibt zu nachträglicher Kritik der drei eben betrachteten Beantwortungsversuche, insbesondere des letzten der- selben. Gesetzt, die Opfer gingen wirklich in der Weise mit den Werten zusammen, wie es im Vorangehenden hat in Abrede gestellt werden müssen, würde man sich daraufhin leicht entschließen, in den Opfern wirklich das Wesen dessen zu sehen, was wir beim Worte „Wert" in dessen persönlicher Deutung im Auge haben? Wir würden an eine viel-