23 Dec. 25. END Philos, Harr, 8-7-24 10018 Vorwort. Schon zu Lebzeiten meines Mannes war geplant, einen dritten Band seiner gesammelten Abhandlungen herauszugeben, der seine früheren Arbeiten werttheoretischen und ethischen Inhaltes und außerdem eine neue Arbeit „Zur Grundlegung der allgemeinen Werttheorie" enthalten sollte. An der Fertigstellung dieser Grundlegung arbeitete er bis wenige Wochen vor seinem Tode; das hinterlassene Manuskript war vollkommen durchgearbeitet und fast druckfertig. Freunde taten sich zusammen, um im Kreise derer, die Meinongs philosophische Lebensarbeit hochschätzen, Geldmittel zur Herausgabe des dritten Bandes der Abhandlungen zu sammeln. In unerwartet reichem Maße flossen diese ein und schon schien mein sehnlichster Wunsch, das Erscheinen dieses Werkes, der Erfüllung sicher zu sein, als plötzlich eine ganz unerwartete Steigerung der Druckkosten einsetzte und die Verwirklichung dieses Planes in weite Ferne rückte. So blieb mir nichts anderes übrig, als die vorhandenen Geldmittel ausschließlich zur Drucklegung der „Allgemeinen Werttheorie" zu ver- wenden; der Verlagsbuchhandlung Leuschner und Lubensky bin ich für ihr Entgegenkommen zu besonderem Danke verpflichtet. Schmerzlich bleibt es mir, daß es nicht möglich war, Meinongs Ab- handlung über emotionale Präsentation, die er selbst für seine bedeutsamste Arbeit hielt und auf die er sich häufig in der Grundlegung" beruft, zum Wiederabdruck zu bringen und der Benutzung zugänglicher zu machen. " Als besonderes Glück betrachte ich es, daß Prof. E. Mally, ein getreuer Schüler meines Mannes, in selbstloser Weise sich der großen Mühe der Drucklegung des Werkes unterzogen hat und beim Lesen der Korrekturen von unseren Freunden Hofrat E. Martinak und Fräulein Auguste Fischer unterstützt wurde. Ihnen allen danke ich von ganzem Herzen. Zum Schluß ist es mir ein besonderes Bedürfnis, den Freunden, die durch Beiträge die Drucklegung dieses Buches ermöglicht haben, meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen. Graz, im Februar 1923. Doris Meinong.