26 3. Die Folgeverschiedenheit ist die Negation der Folgegleichheit. 68. (Definition.) Ist keine Folge von a auch Folge von ẞ, keine Nichtfolge von a auch Nichtfolge von B, so heißen a und folgenfremd". Folgesätze. 1. Die Folgegemeinschaft folgenfremder Objektive ist [0], ihr Folgenunterschied daher [I]. 2. Die Folgenfremdheit ist die Negation der Folgeverwandtschaft. 3. Folgenfremd sind Ō und Ĩ. Denn es ist g (0, 1) = [0] [1] + [0] [1] = [0] + [1] [0] = [0] + [0] = [0]. 4. Folgenfremd sind daher auch zwei kontradiktorische Objektive (32) wie a und a, sofern eines von ihnen wahr, also äquivalent mit Õ, das andere falsch, also äquivalent mit Ĩ ist: g (a, ā) = [0]. Vergleiche übrigens 74, 2. Zusatz. Ist [a] <[B], also nach 36 auch [B][a], so haben a, B keine gemeinsamen Folgen, können aber doch gemeinsame Nichtfolgen haben. Sie können dann folgenfremd in einem weiteren Sinne des Wortes heißen. In dieser Weise folgenfremd sind zwei „subkonträre" Objektive wie abŎ und abỎ („einige a sind b“, „einige a sind nicht b“, vgl. 73, Anm.), wobei vorausgesetzt ist, daß a und b nicht leere Klassen sind. Für die Folgegemeinschaft der beiden Objektive ergibt sich [ab‡0] [ab‡0]+ +[abÔ] [ab = 0], wovon der erste Summand [0] sein muß, da eines der Objektive wahr, also einer seiner Faktoren [0] ist: es bestehen also keine gemeinsamen Folgen. Dagegen ist der zweite Summand nicht äquivalent [0], da die Objektive verträglich sind, also beide wahr sein können (vgl. auch 74). 69. (Satz.) Die Abhängigkeit ist Folgeverwandtschaft durch den Folgeninbegriff des Folge- und den Nichtfolgeninbegriff des Grund- objektives. Beweis. 1. Ist aẞ, so ist aXB = ẞ (17), also [a] [B] = [8] und andererseits ist [a] [B], also [a] [8] = [a]. Daher ist dann g (a, ẞ) < [B]+[a]. = = 2. Wird nun umgekehrt g (a, ß) = [ß] + [a] oder, was das gleiche ist (66), u (a, 8) = [a] [B] + [a] [8] [a] [8] vorausgesetzt, so folgt, nach 22, [a] [B][a] [B] und daraus, nach 34 (39), [a] [8] · ([a]+[8]) = [0], also [a] [8] = [0], das heißt [3] <[a] oder a B. Zusatz. Ist aẞ, so ist u (a, ẞ) [a] [B], und umgekehrt. 70. (Satz.) Unabhängigkeit zwischen a und ẞ ist Folgeverschieden- heit durch a und ẞ selbst (als nichtgemeinsame Folgen der beiden Ob- jektive). = = Beweis. 1. In u (a, ẞ) [a] [B]+[a] [B] enthält der erste Sum- mand sicher a, da aß ist, der zweite sicher ß, da ßa ist. (Daraus folgt aber nicht, daß u (a, B) auch alle Folgen von a, also [a] und alle Folgen von ẞ, also [P] umfaßt.) 2. Umfaßt der Folgenunterschied u (a, ẞ) die Objektive a und ß, so folgt, daß aß und ẞa ist, das heißt, daß a und ẞ unabhängig voneinander sind. 1